Mit einer schönen Rede kann die Trauzeugin erheblich zur Stimmung auf der Hochzeitsfeier beitragen, den Gästen ein Lächeln oder eine kleine Träne abringen und das Brautpaar tief berühren. Eine Rede zu halten, ist jedoch nicht jedermanns Sache. Viele sind nervös und sprechen nur ungern vor anderen Menschen. Eine Pflicht ist es natürlich nicht. Aber eine gute Trauzeugin beglückt das Brautpaar gerne mit einer Rede. Wenn sie gut vorbereitet ist, fällt es weniger schwer, eine Ansprache zu halten.
Was gehört in die Rede der Trauzeugin?
Inhaltlich kann alles Teil der Trauzeugin-Rede sein, was für die Gäste und das Brautpaar interessant, unterhaltsam oder rührend ist. Hierzu gehören Anekdoten aus der Kindheit, Geschichten über gemeinsame Erlebnisse von Trauzeugin und Brautpaar, aber selbstverständlich auch Glückwünsche, die die Trauzeugin dem Brautpaar mit auf den Weg geben möchte. Dabei gilt es aber immer abzuwägen, welche Informationen Du mitteilen kannst und welche lieber geheim bleiben sollten. Kinderplanung oder eine anstehende Beförderung dürfen nur die Brautleute selbst mitteilen. Ein weiteres Tabu-Thema in einer Hochzeitsrede sind vergangene Affären der Brautleute und ebenso alles, was in die Kategorien Jugendsünden, Peinlichkeiten und Fremdschämen gehört. Denke immer daran, dass sich unter den Hochzeitsgästen häufig auch Chefs, Kollegen und 80-Jährige Schwieger-Großeltern befinden. Plane also nur Informationen in die Trauzeugin-Rede ein, die Du diesen Gruppen auch direkt mitteilen würdest.
Wie halte ich die Rede als Trauzeugin am besten?
Eine Hochzeitsrede ist keine Vorlesung in der Uni. Wer mit seinen Augen die ganze Zeit am Manuskript klebt und Zeile für Zeile vorliest, wird das Publikum kaum fesseln. Besser ist es, möglichst frei zu sprechen und Augenkontakt mit den Gästen zu halten. Karteikarten, die Stichworte enthalten, helfen, den roten Faden nicht zu verlieren. Wer möchte, kann auch eine Diashow oder Powerpoint-Präsentation einfügen und Fotos des Brautpaares oder von Trauzeugin und Freundinnen einfügen. Achte aber auch hierbei darauf, nicht nach hinten in Richtung Leinwand zu sprechen, sondern Dich immer dem Publikum zuzuwenden.
Was tun bei Lampenfieber?
Allein bei dem Gedanken ein eine Rede wird es mancher Trauzeugin mulmig im Magen. Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, die nicht so gerne im Rampenlicht stehen. Trotzdem möchtest Du keinen Rückzieher machen und das Brautpaar mit einer Rede beehren. Dafür schon einmal: Hut ab, für so viel Mut. Diese Tipps helfen gegen Lampenfieber:
- Sei gut vorbereitet: Übe Deinen Vortrag mehrmals vor der Hochzeit – gerne auch vor Testpublikum. Je häufiger Du die Rede durchgehst, desto sicherer wirst Du.
- Tritt selbstbewusst auf: auch, wenn Du es vielleicht gar nicht bist. Wenn Du Dich auf Deine Nervosität konzentrierst oder sie sogar vor dem Publikum thematisierst, wirst Du noch angespannter. Fokussiere Dich besser auf den Inhalt der Rede und halte Dir immer vor Augen, wie sehr sich das Brautpaar freuen wird, dass Du ein paar Worte zu ihren Ehren hältst.
- Lass Dir Zeit: Wenn Deine Redezeit gekommen ist, besteht kein Grund vom Platz aufzuspringen und hektisch nach vorne zu hechten. In der Ruhe liegt die Kraft. Bereite Dich in Deinem Tempo vor, lege die Notizen zurecht und atme tief in den Bauch hinein. Ein guter Trick ist es, kurz vor der Rede noch einmal einen Schluck Wasser zu trinken. Das hilft, die nervositätsbedingte Mundtrockenheit zu verhindern.
Hab keine Angst vor Fehlern: Achte einmal darauf, wie häufig sich Menschen im Rahmen einer Unterhaltung versprechen, nach passenden Wörtern suchen, Sätze anfangen und noch einmal neu starten müssen. Ein kleiner Texthänger ist kein Weltuntergang und wird Dir sicher niemand übel nehmen. Wahrscheinlich wird es nicht einmal bemerkt. Denn schließlich teilst Du vorher kein Manuskript zum mitlesen aus. Also, bei Texthängern kurz durchatmen, einen Blick in die Notizen werfen und einfach weitermachen.